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Bratenduft im Pfarrheim
Erfolgreiche Premiere des Frühjahrsstücks „Der Entenkrieg"

9.4.2005

Ein bißchen gemein ist es ja schon, dem Publikum einen Entenbraten auf der Bühne vorzusetzen, den wunderbaren Duft durch den Theatersaal ziehen zu lassen und nicht das kleinste Stück der Ente des Herrn Pfarrers über die Bühnenkante weiter zu reichen. Da bleibt den Besuchern nichts übrig, als mit „Aah" und „Ooh" dem Mittagsmahl der Bürgermeisterfamilie zuzuschauen.
 

Doch von Anfang an. Der rote Teppich war ausgelegt, die Premierengäste hatten ihr Gläschen Empfangssekt in der Hand, als Bühneninspizient „Wanni" schon zur Frühjahrspremiere in den Saal läutete.
Peter Köstler konnte im vollbesetzen Pfarrsaal von Sankt Johannes, nach dem musikalischen Auftakt durch die „Menzinger Zithermusi", neben der Ortsprominenz und den Pressevertretern viele treue LLBB -Gäste begrüssen und diese auf ein heiteres Provinzduell einstimmen.
Und ein Duell wurde es tatsächlich. Ob es um die Entenschar des Herrn Pfarrers Wenzel (Walter Schwitz) und das Renommee des Bürgermeisters Kraxler (Ernst Pritschet) ging oder eventuell sogar um eine abgekartete Sache der beiden Schulspezl, blieb bis zum Schluss ein Geheimnis und wird natürlich auch hier nicht verraten..

.Jedenfalls ging es sehr turbulent zu, denn da waren ja auch noch der etwas dümmlich verfressene Gemeinderat Wimmer (Ernst Ruhmanseder), seine keifende Gattin Irma (Bärbel Schaupp) und nicht zu überhören das „Dorfnachrichtenblatt" Sophie Sutter (Natalie Wieland). Das Drama in etwas ruhigere Bahnen zu lenken versuchten neben der Bürgermeistersgattin Karin (Gisela Fuchs) die jungen Liebesleute Heidi (Tanja Böhm) und Udo Schröder – nicht „Schneider" (Stefan Gruber).
Gut schaute er nicht immer aus, der ehrenwerte Herr Bürgermeister. Ob patschnass durch eine geistliche Ententeich-Taufe, ziemlich kariert in der Boxershort oder gar mit Augenschmuck nach sportlicher Betätigung. Aber auch der Xaver Wimmer kam nicht so gut weg, denn endlich auf der richtigen Alkoholspur, kam immer was dazwischen – leider meist in Form seiner ihm zugemuteten Irma.

„Was war unser Gmoa ohne mi? Stinklangweilig war’s, stinklangweilig!" stellt die Dorfratsch’n Sophie im Brustton der Überzeugung fest und muss gleich dringend wieder weiter, die neuesten Nachrichten zu verbreiten.
Nein, stinklangweilig ist dieses Stück sicher nicht. Da wird ganz schön gekämpft, gezickt und auch geliebt. Ein versöhnliches Kriegsende hat er aber auch hineingeschrieben, der Autor Walter G. Pfaus.

So verließen die Premierengäste ziemlich heiter gestimmt, mit einer Mini-Ente als Abschiedsgeschenk den Pfarrsaal und waren sich einig darüber, dass solche „Kriegshandlungen" immer wieder vorkommen dürfen.

hs 

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